Rapid: Neuer Coach und Geschäftsführer widersprechen sich öffentlich

Bei Rapid Wien brennt der Baum: Nur zwei der letzten 14 Pflichtspiele konnten gewonnen werden. Manager Andreas Müller sowie Trainer Mike Büskens mussten deshalb gehen. Geschäftsführer Christoph Peschek sowie Coach Damir Canadi sollten die Grün-Weißen eigentlich zurück auf die Erfolgsspur führen. Von den drei Spielen, die der neue Trainer zu verantworten hat, konnte er allerdings nicht eins gewinnen. Und jetzt widersprechen sich Canadi und Peschek auch noch öffentlich.

Canadi will „im Winter keinen Stein auf dem anderen lassen“
Der Trainer kündigte an, er wolle sich bis zum Winter alles genau anschauen und jedem seine Chance geben. Dann allerdings wolle er „keinen Stein auf dem anderen lassen“, so der 46-Jährige. Im Prinzip soll das heißen, dass der Coach Rapids Kader auf Links drehen möchte. Er erwarte eine gewisse Klasse auf dem Feld, diese seien aber nicht da. „Wir müssen Spieler kaufen, die das können“, folgert der neue Trainer.

Sein Geschäftsführer sieht dies allerdings wenigstens öffentlich anders. Peschek erklärte wiederholt, dass es im Winter keine Neuzugänge geben werde. Dies kann natürlich Taktik sein, um in Ruhe zu agieren. Ein gutes Bild gibt es dennoch nicht ab, wenn der Trainer öffentlich für Neuzugänge plädiert und der Geschäftsführer dem widerspricht. Deutlich zeigt sich, dass es Disharmonien im Verein gibt.

Rapid scheitert an der eigenen Erwartungshaltung
Im Prinzip scheitert Rapid an der eigenen Erwartungshaltung. Man möchte um den Titel spielen, übersieht dabei aber, dass der Abstieg näher als die Tabellenspitze ist. Die Spieler werden nach den Partien immer noch auf die Meisterschaftschancen angesprochen. Louis Schaub erklärte zuletzt heftig gefrustet, dass man an den „Traum vom Titel nicht denken brauche“. Der ganze Verein muss sich neu sortieren – insofern ist Canadis Ansatz, keinen Stein auf dem anderen zu lassen, vermutlich gar nicht schlecht.

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