Rapid: Müller übt scharfe Kritik – Bosse schießen zurück

Rapid Wien taumelt weiter durch die Liga und bleibt damit das beherrschende Thema im österreichischen Fußball. Es war zu erwarten, dass der ehemalige Sportchef Andreas Müller, der im Herbst entlassen wurde, versuchen dürfte, die Krise zu nutzen, um sich selbst rein zu waschen. Dass er es in derartig markigen Worten tun würde, konnte man allerdings nicht ahnen. So warf er Präsident Krammer und Geschäftsführer Peschek beispielsweise vor, jene würden „mit den Ultras im Bett liegen.“ Der einzige Grund für seine Beurlaubung sei zudem sein schlechtes Standing bei den Fans gewesen, schimpft Müller weiter. Außerdem habe er, anders als Rapid behauptet, seinerzeit nicht nur Mike Büskens als neuen Trainer vorgeschlagen, sondern auch Franco Foda als Nachfolger von Zoran Barisic ins Gespräch gebracht.

Peschek verteidigt sich mit Gegenangriff gegen Müllers Anschuldigungen
Rapid reagierte deutlich. Gegen die Anschuldigungen, die Klubspitze liege mit den Ultras im Bett, erklärte Geschäftsführer Peschek, dass man ein Verein sei, der „auf Dialog mit seinen Mitgliedern, Fans und Partnern“ setze. Man entscheide „relevante Personalien“ aber nicht gemeinsam. Müller sei so mitnichten beurlaubt worden, weil die Fans ihn nicht mehr wollten. Er habe das Budget für die Kaderkosten massiv überschritten und zudem die Trainerfrage nicht zur Zufriedenheit der Klubführung gelöst. Deshalb habe er gehen müssen.

So stimme es auch nicht, kontert Peschek weiter, dass Müller Foda als ernsthafte Alternative zu Büskens im Juni 2016 vorgestellt habe. Es habe „defacto nur einen Nachfolge-Kandidaten“ gegeben, so Peschek und jener sei Büskens gewesen. Über Foda sei zwar tatsächlich einmal gesprochen worden, „allerdings schon Monate zuvor.“ Damals habe Büskens in einem Gespräch mit Krammer zu verstehen gegeben, dass er Foda für einen möglichen Nachfolger halte. Allerdings habe es sich um keine ernsthafte Unterhaltung, sondern „um Small Talk“ gehandelt. Vermutlich dürfte die Replik von Müller nicht lange auf sich warten lassen.

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