Im Fußball gibt es Niederlagen, die ein Team einfach verdient hat. Es gibt unglückliche Pleiten, weil eine Mannschaft alles versucht hat und im falschen Moment bestraft wurde. Und es existieren dumme Niederlagen, weil ein Team einfach nicht alles in Waagschale geworfen hat. Am ersten Spieltag der Gruppenphase der Europa League kassierten die beiden österreichischen Vertreter jeweils eine Pleite der letzten Sorte.
Rapid Wien vs. KRC Genk endet 0:1
Rapid war in diesem Spiel auf Augenhöhe. Und dies gilt, obwohl die Hütteldorfer den Kampf nicht annehmen, denen ihnen die Belgier boten. Stattdessen wirkten sie in vielen Szenen pomadig und einfach lustlos. Trotzdem hielten sie immerhin relativ lange das Unentschieden. So schien es wenigstens nicht die komplette Bestrafung für einen unmotivierten Auftritt zu geben. Aber ein Spiel endet bekanntlich eben nicht nach 90 Minuten, sondern erst dann, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Diesen Umstand machte sich Paul Onuachu zunutze. Dieser traf in der Nachspielzeit zum Sieg für die Gäste (90. Minute + 2). Diese Niederlage war wirklich vermeidbar.
AS Monaco vs. Sturm Graz endet 1:0
Auf dem Papier war Monaco der große Favorit. So mag es beim ersten Lesen unfair erscheinen, die Pleite von Graz als dumm zu bezeichnen. Tatsächlich agierte das Team aus dem Fürstentum aber wie eine Mannschaft, die den Sieg als selbstverständlich erachtete. Es wirkte überheblich – und brachte deshalb nicht viel auf dem Feld zustande. Es war das Versäumnis der Grazer, dies nicht erkannt zu haben und deshalb wirklich alles in die Partie zu werfen. Die Mannschaft von Sturm agierte wie ein Kaninchen vor der Schlange. Und letztere biss dann doch zu. Es war fast wie ein einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Das Tor des Tages schoss Krepin Diatta (66.). Als Beispiel dafür, wie friedfertig aus dem Platz zuging: Monaco bekam eine gelbe Karte und Graz zwei.