Winter-Transfermarkt: Liga verlegt Transferfenster

Österreichs Fußballfans erleben in diesem Winter ein Novum, an das sie sich vermutlich gewöhnen müssen: Die Liga hat in Abstimmung mit dem ÖFB als bestimmenden Verband, den niedrigen Spielklassen und den regionalen Verbänden beschlossen, das Transferfenster im Winter zu verlegen. Bislang war es, wie es in Europa Standard ist, vom 1. Januar bis zum 31. Januar geöffnet. Seit diesem Jahr ist es vom 7. Januar bis zum 7. Februar geöffnet. Vereine aus der Sky Go Ersten Liga können vereinslose Spieler sogar noch bis zum 21. Februar verpflichten.

Vereine sollen auf späte Abgänge reagieren können
Die Argumentation, weshalb das Transferfenster verlegt wird, ist so überraschend überzeugend, dass man sich unwillkürlich zwei Fragen stellt:
1. Warum wird dieser Schritt erst jetzt unternommen?
2. Warum wird nicht auch das Sommer-Transferfenster verschoben? Dieses bleibt nach Aussage der Liga unverändert vom 1. Juli bis zum 31. August.

Die Liga möchte die Vereine in die Lage versetzen, auf späte Abgänge von Spielern noch reagieren zu können. Dies macht Sinn: Die österreichische Bundesliga ist beliebtes Beutegebiet von Vereinen aus den fünf Topligen – und insbesondere von Klubs aus Deutschland. Immer wieder kommt es zu sehr späten Transfers. Die österreichischen Vereine müssen diese aus wirtschaftlicher Vernunft machen. Nur fehlt eben die Zeit, einen Ersatz zu verpflichten. Durch die Verschiebung ist dieses Problem gelöst. Die Vereine können 7 Tage ohne Konkurrenz durch andere europäische Ligen nach geeignetem Personal suchen.

Kein Problem mit dem Reglement
Die Verschiebung ist problemlos möglich, denn das Reglement der UEFA war diesbezüglich schon immer sehr flexibel. Es sagt lediglich, dass das zweite Transferfenster maximal einen Monat geöffnet sein darf. Den genauen Zeitraum bestimmt es nicht. Für den Sommer ist es übrigens nicht anders: es darf maximal zwei Monate geöffnet sein. Weitere Vorschriften gibt es nicht.

Dass vertragslose Spieler nur für eine begrenzte Zeit verpflichtet werden dürfen, ist ohnehin eine freiwillige Selbstverpflichtung der beiden österreichischen Ligen. In Deutschland können die Klubs vertragslose Spieler beispielsweise zu jeder Zeit in ihre Dienste nehmen.

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