Das Hinspiel gegen Israel hatte Österreich noch verloren. Sang- und klanglos gegen die ÖFB-Elf in der Fremde mit 2:4 unter. Doch vor heimischem Publikum konnte das Team nun Revanche nehmen. Durch das 3:1 sprang die Elf von Franco Fado auf den zweiten Platz in der EM-Qualifikationsgruppe, da Slowenien das Parallelspiel gegen Nordmazedonien überraschend verlor. Israels Trainer Andi Herzog muss mit den Seinen jetzt ernsthaft um die Teilnahme an der EM bangen.
Spielbericht: Deutschland-Legionäre retten Österreich
Traditionell setzen Österreichs Auswahltrainer stark auf Spieler, die ihr Geld in der deutschen Bundesliga verdienen. Seit Franco Foda, früher sogar DFB-Spieler, das Sagen hat, scheint sich dieser Trend noch verstärkt zu haben. 9 der 11 Starter gegen Israel spielen derzeit in Deutschland oder haben dort in der Vergangenheit ihr Geld verdient (Marko Arnautovic, Valentino Lazaro). Es waren dann auch diese Legionäre, die das ÖFB-Team hier und heute retteten.
Denn eigentlich schien es deutlich besser für Israel zu laufen. Eran Zahavi brachte den Gast in Front (34. Minute). Auf einmal schien es alles andere als unrealistisch, dass Herzog auch in seinem Heimatland den Überraschungscoup schaffen könnte. Noch der in der ersten Halbzeit sorgte der frühere Berliner und heutige Mailänder Lazaro jedoch für den Ausgleich (41.).
In der zweiten Halbzeit war Österreich dann doch deutlich Herr des Geschehens. Frankfurts Martin Hinteregger brachte die ÖFB-Elf in Führung (56.). Leipzigs Marcel Sabitzer sorgte mit seinem Tor für den Schlusspunkt (88.) wenige Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Insgesamt ging der Sieg in Ordnung, war aber vielleicht einen Treffer zu hoch. Österreich gab 16 Torschüsse ab – Israel kam auf 11. Dafür gewann der Gast mit 51 Prozent mehr Zweikämpfe. Österreich hatte jedoch mit 54 Prozent leicht mehr Ballbesitz, foulte jedoch auch mehr als doppelt so oft wie der Gast (15:6). Dies sind allerdings nur Zahlenspielereien. Wichtig ist diese Erkenntnis: Österreich ist nunmehr auf direktem Kurs in Richtung EM.